Der neuseeländische Manuka-Honig ist wegen seiner Heilwirkung sehr beliebt.
Er besteht im Wesentlichen aus dem Nektar der Südseemyrte, der auf den großen Inseln im Süd-Pazifik von fleißigen Honigbienen gesammelt wird.
Die recht robuste Pflanze kommt selbst auf nährstoffarmen Böden recht gut klar, benötigt aber viel Feuchtigkeit, was in Form von Steigungsregen im neuseeländischen Gebirge gewährleistet ist. Besonders günstige Bedingungen für diese Myrte-Art bietet die fast tropische Nordinsel Neuseelands.
Dort wächst sie als Strauch oder Baum und kann bis zu vier Meter Höhe erreichen. Abgesehen vom Honig wird aus der neuseeländischen Myrte auch das Manuka-Öl hergestellt.
Ganz unabhängig vom Honig kannten die Ureinwohner Neuseelands (Maori) natürlich die Heilwirkung der Südseemyrte. Es war dann im 18. Jahrhundert der Botaniker Joseph Banks, der die Maori intensiv dabei beobachtete, wie sie verschiedene Pflanzenteile zur Wundheilung, gegen Hauterkrankungen, gegen Erkältungen oder gegen Magen-Darm-Beschwerden einsetzten.
Die Heilwirkung basiert auf ihrem hohen Gehalt an entzündungshemmenden und antibakteriell wirkenden ätherischen Ölen. Daher kann auch der Honig zur Behandlung von Hautinfektionen oder chronischen Wunden verwendet werden.
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Gewinnung des Manuka-Honigs und seine Inhaltsstoffe
Die neuseeländischen Imker ernten den Honig im sogenannten Kaltschleuder-Verfahren, wodurch alle hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe unverändert bleiben. Bereits die Bienen reichern den Nektar mit Enzymen an, die die Glucose-Oxidase bewirken. Bei diesem biochemischen Prozess bildet sich in dem Honig eine gewisse Menge (desinfizierendes) Wasserstoffperoxid.
Weitere Bestandteile im Manuka-Honig sind:
- Phenolcarbonsäuren (sorgen für den charakteristischen Geschmack)
- Flavonoide (wirken antioxidativ)
- Magnesium
- Kalzium
- Kalium
- Enzyme
- Fruchtsäuren
- Verschiedene Vitamine
Die verschiedenen Anwendungsgebiete für Manuka-Honig
Innerliche Anwendungen
- Erkältungen wie Schnupfen, Husten, Bronchitis, Rachenentzündungen, Nasennebenhöhlen- oder Stirnhöhlenentzündungen
- Grippale Infekte
- Blasenentzündung
- Magenverstimmung, Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung, Refluxkrankheit, Magengeschwür
- Speiseröhrenentzündung
- Reizdarm, Colitis, Durchfall, Darmentzündung
- Zahnfleischentzündung wie Parodontose oder andere Entzündungen im Mundraum
Äußerliche Anwendungen
- Verletzungen wie Hautabschürfungen, Wunden, Schnitte, Brandwunden
- Chronische Wunden oder diabetisches Fußsyndrom
- Trockene oder rissige Haut
- Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis, Akne, Hautpilz (Mykose)
- Insektenstiche
Manuka-Honig bekämpft in allen diesen Fällen nicht nur Symptome, sondern er geht in der Tat gegen die Ursachen von Erkrankungen vor, indem durch Entzug des Nährbodens die jeweils auslösenden Bakterien an ihrer Vermehrung gehindert werden. Zu diesem Zweck trägt man den Honig direkt auf die Wunde auf. Danach wird die Stelle einfach mit einem Pflaster oder mit einem Mullverband abgedeckt.
Schnelle Besserung stellt sich durch die Behandlung mit Manuka-Honig zum Beispiel bei der Schuppenflechte (Psoriasis) ein. Indem die Haut dadurch feucht und geschmeidig gehalten wird, verschwindet der quälende Juckreiz nachhaltig. Candida-Infektionen sowie Blasen- oder Prostataentzündungen sind ebenfalls mit Manuka-Honig gut behandelbar.
Was sagt die Wissenschaft zu Manuka-Honig?
Die Arbeitsgruppe um P. R. Schmidlin an der “Klinik für Präventivzahnmedizin, Parodontologie und Kariologie”, die dem “Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich” angegliedert ist, hat in einer Studie aufgezeigt, dass durch Manuka-Honig die Vermehrung der Bakterienarten P. gingivalis, S. mutans und A. actinomycetemcomitans signifikant eingedämmt werden kann. Diese drei Bakterienarten sind vornehmlich für Karies und Zahnfleischentzündungen verantwortlich.
Eine andere Arbeitsgruppe um K. Watanabe vom “Laboratory of Molecular Biology of Infectious Agents” der “Graduate School of Biomedical Sciences” der Universität Nagasaki (Japan) hat mehrere Honige verschiedener Herkunft miteinander verglichen mit dem eindeutigen Ergebnis, dass sich Manuka-Honig als besonders wirksam bei der Abwehr von Krankheitserregern zeigt.
Aber auch A. G. Leong et. al. vom “Malaghan Institute of Medical Research” im neuseeländischen Wellington haben an Versuchen mit Mäusen bestätigt, dass gleich mehrere neuseeländische Honige anti-inflammatorische (entzündungshemmend) Wirkung von eindeutig klinischer Relevanz haben.
Anwendungen und Dosierungen von Manuka-Produkten
Die heutige Produktpalette, die Manuka-Honig beinhaltet, reicht von purem Honig über Gesichtscremes und Lippenpflegeprodukte bis zu Ölen und sogar Lutschbonbons. Manuka-Öl ist deutlich milder als beispielsweise Teebaumöl. Es eignet sich gut für Vollbäder zur Behandlung von Erkältungen oder Hautkrankheiten.
Beim Kauf von Manuka-Gesichtscreme sollte man unbedingt auf die Prüfsiegel achten, denn nicht jede dieser Cremes enthält tatsächlich Methylglyoxal. Für die tägliche Gesichtspflege wird nämlich ein MGO-Wert von 100 (das entspricht 100 mg pro Kilogramm = 1/10.000) empfohlen. Soll eine bestehende Hauterkrankung behandelt werden, sollte dieser Wert bei mindestens 400 liegen. Gegen Herpes hilft Manuka-Lippenpflege, die sofort beim ersten Kribbeln, Spannungsgefühl oder Bläschen mehrmals täglich aufzutragen ist.
Um eine Lösung gegen Erkältung oder Nasennebenhöhlenentzündung anzufertigen, wird der Manuka-Honig mit 200 Milliliter abgekochtem Wasser vermischt. So entsteht eine sprühfähige Lösung, die beispielsweise in eine gründlich gereinigte Nasenspray-Flasche eingefüllt werden kann.
Kauf und Lagerung von Manuka-Honig
Manuka-Honig enthält ungefähr die hundertfache Menge an MGO als andere Honigsorten. Das macht sich auch in seinem Preis bemerkbar. Für nur 100 Gramm Honig MGO 100+ muss man bereits um zehn Euro bezahlen und MGO 400+ kostet schon bis zu 25 Euro pro 100 Gramm.
Das weckt Begehrlichkeiten in Form von Fälschungen oder Verschnitten zum Beispiel mit Sirup. In Neuseeland werden jedes Jahr circa 1.700 Tonnen Manuka-Honig produziert. Im Handel tauchen aber 10.000 Tonnen davon auf. Das ist doch sehr merkwürdig.
Daher sollte beim Kauf unbedingt auf die zwei geschützten Warenzeichen MGO+® und UMF® geachtet werden, die die Echtheit des Manuka-Honigs garantieren. UMF steht dabei für “Unique Manuka Factor”, MGO für die Methylglyoxalkonzentration in Milligramm pro Kilogramm Honig. Echten Manuka-Honig gibt es in Reformhäusern, Apotheken, Naturkostläden und im Online-Handel zu kaufen.
Zwischen den UMF- und MGO-Werten besteht eine feste Beziehung, die durch die neuseeländische “Unique Manuka Factor Honey Association” festgelegt worden ist:
- UMF 5+ = MGO 83+ (und größer)
- UMF 10+ = MGO 263+
- UMF 15+ = MGO 514+
- UMF 20+ = MGO 829+
- UMF 25+ = MGO 1200+
Wie auch andere Sorten sollte Manuka-Honig stets trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Ein dunkles, braunes Glas ist besser als helles Glas und sollte auf jeden Fall durch eine Umwicklung mit Papier weiter abgedunkelt werden, da sich einige wertvolle Inhaltsstoffe durch Licht elektrochemisch verändern.
Um einen Keimeintrag zu vermeiden, sollte stets ein sauberer Löffel verwendet werden. Nach einer Entnahme ist das Glas wieder dicht zu verschließen.
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